9. November 2008

Das Arbeitsjahr des Pechers: Die Frühjahrsarbeit

Im Frühjahr fielen die aufwendigsten Arbeiten des Pechers an. Neue Bäume, die "Heurigen", waren für die Pechgewinnung vorzubereiten und mussten gezescht werden. Darunter verstand der Pecher das Abschlagen der äußeren Baumrinde mit der Anzeschhacke, möglichst tief vom Boden weg. Bis zu einem Drittel des Stammumfanges wurde so bearbeitet. Mit dem Rintler wurde dann V-förmig die restliche Rinde bis zum Holz entfernt.
Danach schlug der Pecher mit dem Fürhackdexel (der eine breitere Klinge hatte als der Plätzdexel) oder der Anzeschhacke am Rand der so entstandenen Lachte links und rechts eine Nut, die sogenannte Laß, in die die im Winter vorbereiteten Pechscharten eingezogen wurden. An der tiefsten Stelle der Lachte wurde mit Anschlageisen und -hammer ein Schnabel zur Aufnahme des Pechhäferls eingeschlagen. Eine Pechnagellänge darunter wurde der Pechnagel eingeschlagen und das Häferl darauf gesetzt.
Bei bereits bearbeiteten Bäumen fiel zwar das Zeschen weg, doch musste auch bei ihnen mit dem Rintler die Rinde nach oben entfernt und eine neue Laß und ein neuer Schnabel geschnitten werden.
In der weiteren Bearbeitung wurde dann durch Plätzen oder Hobeln die Lachte in regelmäßigen Abständen vergrößert, um den Harzfluss aufrecht zu erhalten.

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